PSV ver­kauft sich bei Bun­des­liga-Debüt unter Wert

Bei ihrem ers­ten Start in der 2. Judo-Bun­­des­­liga unter­la­gen die Män­ner des PSV Duis­burg beim JC Koriou­chi Gel­sen­kir­chen mit 3:11. Ganz so ein­deu­tig hätte das Ergeb­nis jedoch nicht aus­fal­len müssen.

Zumal die Duis­bur­ger gut in die Begeg­nung gestar­tet waren: Daniel Dolzhko, der erst letzte Sai­son sein Come­back fei­erte, traf im ers­ten Kampf auf Jan Okur. Trotz des erheb­lich höhe­ren Gewichts sei­nes Geg­ners gelang Dolzhko bereits nach rund einer Minute ein Uchi-mata mit anschlie­ßen­dem Hal­te­griff, der dem PSV den ers­ten Punkt brachte. Mit dem auch auf inter­na­tio­na­ler Ebene erfolg­rei­chen Nie­der­län­der Mar­kus van Dijk hatte Alex­an­der Heid­rich in der Gewichts­klasse ‑100 kg im Anschluss einen sehr star­ken Geg­ner, der den Kampf letzt­lich auch für die Gel­sen­kir­che­ner ent­schei­den konnte.
Einen inter­es­san­ten Kampf boten anschlie­ßen Shers­hen Boh­dan (-73 kg) und Moritz Lind­ner. Letz­te­rer tat sich mit der Kampf­weise des PSV-Ath­­le­­ten sicht­lich schwer und wurde drei­mal für tak­ti­sche Ver­ge­hen bestraft, wodurch der PSV zwi­schen­zeit­lich mit 2:1 in Füh­rung ging. In den rest­li­chen Matches der Hin­runde sieg­ten die Sport­ler vom JC Koriou­chi. Dabei kämpf­ten die Duis­bur­ger Jus­tin Kap­pes (-90 kg), Sebas­tian Breit (-66 kg) und Lucian Gumny (-60 kg) abso­lut auf Augen­höhe ihrer Geg­ner und hat­ten jeweils gute Chan­cen zu gewin­nen. Beson­ders span­nend war das letzte Duell im ers­ten Durch­gang. Erst unmit­tel­bar vor Ende der Kampf­zeit unter­lag hier Nic­colo Amato (-90 kg) Lenn­art Most.

Für die Rück­runde stell­ten beide Teams ihre Beset­zung um. Im Schwer­ge­wicht traf dies­mal Jus­tin Kap­pes auf Mar­kus van Dijk und nötigte die­sem einen Kampf von über zwei Minu­ten ab, bevor der Nie­der­län­der die ent­schei­dende Tech­nik lan­dete. Der fol­gende Kampf von Pavlo Tsy­hulov, mit 42 Jah­ren der mit Abstand älteste unter den Judo­kas des PSV, ging über die volle Kampf­dauer. Dzmitry Ali­fe­ruk war hier mit Waza-ari in Füh­rung gegan­gen und brachte die Wer­tung über die Zeit. Die Revan­che in der Klasse ‑73 kg fiel zu Unguns­ten der Duis­bur­ger aus: Moritz Lind­ner stellte sich dies­mal deut­lich bes­ser auf die Kampf­tak­tik von Shers­hen Bih­dan ein und siegte nach rund einer Minute Ver­län­ge­rung. Alex­an­der Heid­rich trat in die­ser Runde ‑90 Kilo­gramm an und unter­lag hier Yan­nick War­ne­münde, der schon im ers­ten Durch­gang gegen Jus­tin Kap­pes erfolg­reich war.
Für ein High­light sorgte kurz vor Schluss noch Sebas­tian Breit. Der erst 16-jäh­­rige PSV-Nach­­wuchs­a­th­­let lie­ferte sich mit Timon Kra­kow ein äußerst dyna­mi­sches Duell, in dem sich Breit als deut­lich akti­ve­rer Kämp­fer her­aus­kris­tal­li­sierte. Zum rich­ti­gen Abschluss kam er aller­dings erst im Gol­den Score mit einem tief ange­setz­ten Tani-oto­­shi und belohnte sei­nen star­ken Auf­tritt mit dem ver­dien­ten Sieg. Lucian Gumny und Dirk Ass­mann konn­ten zum Ende der Rück­runde trotz star­ker Ansätze ihre Kämpfe nicht gewin­nen, sodass das End­ergeb­nis schließ­lich 3:11 aus Sicht des PSV Duis­burg lautete.

Damit hat sich der Bun­­des­­liga-Debü­­tant PSV Duis­burg zum Beginn der Sai­son etwas unter Wert ver­kauft. Viele ver­lo­rene Duelle waren abso­lut auf Augen­höhe. Für einen faden Bei­geschmack sorgte die Tat­sa­che, dass der JC Koriou­chi neben den vier erlaub­ten aus­län­di­schen Ath­le­ten einen Kämp­fer ins Ren­nen schickte, der trotz dop­pel­ter Staats­bür­ger­schaft im ver­gan­ge­nen letz­ten Jahr inter­na­tio­nal für die Nie­der­lande ange­tre­ten war. Dies ver­stößt aus Sicht des PSV gegen die Wett­kampf­ord­nung. Daher wird man einen ent­spre­chen­den Ein­spruch einlegen.
Umso mehr heißt es für die kom­men­den Begeg­nun­gen, nicht den Kopf hän­gen zu las­sen. Für den nächs­ten Kampf­tag fah­ren die Män­ner des PSV Duis­burg am 10.05. nach Bonn. Dort tref­fen sie auf die starke Mann­schaft vom SSF Bonn, die am Sams­tag über­ra­schend dem 1. JC Mön­chen­glad­bach unterlag.

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